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Wanneer een klas al weer iets verder is met de niet-Nederlandse taal, vinden de kinderen het vaak ‘ernstig fijn’ om eens iets voor een lagere klas op te voeren.
Zo zou een hogere klas een sprookje kunnen instuderen voor een eerste.
Deze bewerking is een gezongen versie!
Er zijn allerlei mogelijkheden: een of meerdere kinderen zingen, maken de muziek, beelden het uit, zelf of met handpoppen. Je zou er zelfs een schimmenspel van kunnen maken.
Marchen nach Grimm
Text, Lieder und Musik
1945
Sonnenhof, Arlesheim, Schweiz
DAS ESELEIN
Es war einmal vor Zeiten, da hat sich etwas zugetragen. Wo es war, ist nicht genau zu sagen, aber es sollte hier und dort und überall gewesen sein. Da lebte ein König und eine Königin, die waren reich und hatten alles, was sie wünschten, nur kein Kind. Darüber klagte die Königin Tag und Nacht und sprach: “Ich bin wie ein Acker, auf dem nichts wächst, — ach hätten wir doch nur ein Kind“. Endlich erfüllte Gott ihren Wunsch und schenkte ihnen ein Kind. Aber als dies zur Welt kam, sah es nicht aus wie sonst ein Menschenkind, sondern war ein junges Eselein. Wie die Mutter das erblickte, fing ihr Geschrei und Jammer erst recht an: Sie hätten lieber gar kein Kind gehabt als einen Esel, und man sollte ihn nur gleich ins Wasser werfen, damit die Fische ihn fräßen. Der König aber sprach: “Nein, Gott hat ihn uns gegeben, und darum soll er auch mein Sohn und Erbe sein und nach meinem Tode auf dem königlichen Throne sitzen und die königliche Krone tragen“. Also ward das Eselein wie ein Prinz erzogen und nahm zu, und die Ohren wuchsen ihm fein hoch und gerade hinauf. Es war aber sonst fröhlicher Art, sprang herum und spielte, und besonders hatte es seine Lust an der Musik.
Als es nun in die Jahre gekommen war, sagte eines Tages der Vater König zu ihm: “Mein Söhnlein, du bist nun in dem Alter, in dem man etwas lernen muß; wenn man später was können will, muß man es schon zeitig in der Jugend lernen.” Das Eselein wollte durchaus ein Musikant werden und sagte: “Bringt mich zum Meister Spielmann in die Stadt, daß er mich lehren kann die Laute schlagen“. Der König dachte: “Du liebe Zeit, wie soll das zugehen.” Aber das Eselein ließ nicht locker und bettelte so lauge, bis der König endlich einwilligte: “Nun, weil du mein Sohn bist und ein rechter Prinz, so wollen wir’s probieren“.
So gingen sie zu dem berühmten Spielmann in die Stadt. Der hatte sein Stübchen unter dem Dach. Der Meister wunderte sich nicht schlecht, was da die Stiege heraufgetrappelt kam, und traute seinen Augen nicht, als er sah, es war ein Eselein. Der König trug ihm das Anliegen vor. Der Meister meinte: “Ach liebes Herrlein, das sollt Euch schwer fallen, Eure Finger sind nicht allerdings dazu gemacht und gar zu groß; ich sorge, die Saiten halten es nicht aus.“ Aber es half keine Ausrede. Das Eselein wollte und mußte die Laute schlagen. Und so nahm es der Spielmann schließlich als seinen Schüler an. Das Eselein war fleißig und beharrlich und übte von früh bis spät, und siehe da, am Ende konnte es die Laute gerade so gut spielen wie sein Meister.
Als das junge Herrlein ausgelernt hatte, ging es eines Tages im Walde nachdenksam spazieren und kam zu einem Brunnen. Je, was war denn das! Da schaute es hinein und gewahrte im spiegelklaren Wasser seine eigene Eselsgestalt. Darüber ward es so betrübt, daß es in die weite Welt ging. Es wollte ganz alleine sein und weder Vater, Mutter, Meister noch irgend jemand Wiedersehen.
Es zog auf und ab, wanderte durch manches Land und kam zuletzt in ein Reich, wo ein alter König herrschte, der nur eine einzige aber wunderschöne Tochter hatte. Da stand ein gar schönes Schloß mit hohen Mauern und einem stolzen steilen Turm. Das Eselein dachte: Hier will ich weilen, klopfte ans Tor und rief: “Es ist ein Gast heraußen, macht auf, damit er eingehen kann“. Als aber das Tor nicht aufgetan ward, setzte er sich hin, nahm seine Laute und schlug sie mit seinen Vorderfüßen auf das lieblichste. Da schaute der Türhüter zum Fenster heraus und sperrte die Augen gewaltig auf, lief zum König und sprach: “Da draußen sitzt ein junges Eselein vor dem Tore, das schlägt die Laute so gut wie ein gelernter Meister“. —- “So laßt mir den Musikanten hereinkommen!“ befahl der König. Wie aber ein Eselein in den Saal hereintrat, fing alles an, über den Lautenschläger zu lachen. Nun sollte das Eselein unten zu den Knechten gesetzt werden und dort spielen. Es ward aber unwillig und sprach: “Ich bin kein gemeines Stalleselein, ich bin ein vornehmes“. Da sagten sie: “Wenn du das bist, so setze dich bei dem Kriegsvolk“. — “Nein, das auch nicht, ich will beim König sitzen“. — Der König lachte und sprach in gutem Mut: “Ja es soll so sein, wie du verlangst, Eselein komm her zu mir“! Danach fragte er es: “Eselein, wie gefällt dir meine Tochter?“ Das Eselein drehte den Kopf nach ihr, schaute sie an, nickte und sprach: “Aus der Massen wohl, sie ist so schön, wie ich noch keine gesehen habe“. — “Nun so sollst du auch neben ihr sitzen“, sagte der König. “Das ist mir eben recht“, sprach das Eselein, setzte sich an ihre Seite, aß und trank und wußte sich fein säuberlich zu betragen. Und als die Tafel abgetragen war, spielte es allen zur Lust auf der Laute.
Als nun das edle Tier eine gute Zeit an des Königs Hofe geblieben war, dachte es, was hilft das alles, du mußt wieder heim. Ließ den Kopf traurig hängen, trat vor den König und verlangte seinen Abschied. Der König aber hatte es lieb gewonnen und sprach: “Eselein, was ist mit dir! Du schaust ja sauer wie ein Essigkrug, bleib bei mir, ich will dir geben, was du verlangst. Willst du Gold!“ — “Nein“, sagte das Eselein und schüttelte mit dem Kopf. — “Willst du Kostbarkeiten oder Schmuck!“ — “Nein, nein“. — “Willst du mein halbes Reich!“ — “Ach nein, ach nein“. — Da sprach der König: “Wenn ich nur wüßte, was dich vergnügt machen könnte: Willst du meine schöne Tochter zur Frau!“ — “Ach ja“, sagte das Eselein, “die möchte ich wohl haben“, und war auf einmal ganz lustig und guter Dinge. Denn das wars gerade, was er sich gewünscht hatte. Also war eine große und prächtige Hochzeit gehalten.
Abends, wie nun Braut und Bräutigam in ihr Schlafkämmerlein geführt wurden, wollte der König wissen, ob sich das Eselein auch fein artig und manierlich betrüge, und hieß einen Diener, sich dort zu verstecken. Wie sie nun beide drinnen waren, schob der Bräutigam den Riegel vor die Türe, blickte sich um und, wie er glaubte, daß er ganz alleine wäre, da warf er auf einmal seine Eselshaut ab und stand da als ein schöner königlicher Jüngling. “Nun siehst du“ sprach er “wer ich bin, und siehst auch, daß ich deiner nicht unwürdig war“. Da war die Braut froh, küßte ihn und hatte ihn von Herzen lieb. Als aber der Morgen herankam, sprang er auf, zog seine Tierhaut wieder über, und hätte kein Mensch gedacht, was da für einer dahinter steckt. Bald kam der alte König angegangen. “Ei”, rief er, “ist unser Eselein schon munter! Und du mein liebes Kind”, sagte er zu seiner Tochter, “bist wohl recht traurig, daß du keinen ordentlichen Menschen zum Manne bekommen hast!“ — “Ach nein, lieber Vater, ich habe ihn so lieb, als wenn er der Allerschönste wäre, und will ihn mein Lebtag behalten“. Der König verwunderte sich darüber, aber der Diener, der des Nachts versteckt gewesen war, kam und offenbarte ihm alles, was er gesehen hatte: wie der Eselsbräutigam in der Nacht seine Haut abgestreift hätte und wie ein schöner königlicher Jüngling hervorgekommen sei. “Das ist nimmermehr wahr“, sprach der König. — “So wacht selber die nächste Nacht, Herr König, ihr werdet’s mit eigenen Augen sehen, und wißt ihr was, nehmt ihm die Haut weg und werft sie ins Feuer, so muß er sich wohl in seiner rechten Gestalt zeigen“. “Dein Rat ist gut, sprach der König, und so will ich tun!“
Am andern Abend ging alles wieder wie am Tage zuvor. Und als sie schliefen, schlich der König sich hinein und wie er zu dem Bett kam, sah er im Mondenschein einen stolzen Jüngling da ruhen und die Eselshaut lag abgestreift auf der Erde. Da nahm er sie bei zwei Fingern, schlich hinaus und ließ draußen ein gewaltiges Feuer machen, warf die Haut hinein und blieb selber dabei, bis sie ganz und gar zu Asche verbrannt war. Weil er aber sehen wollte, wie sich der schöne Jüngling ohne Eselshaut anstellen würde, blieb er wach und lauschte bis zum Morgen. Als der Jüngling ausgeschlafen hatte, beim ersten Morgenschein, stand er auf und wollte seine Eselshaut anziehen. Aber sie war nicht zu finden. Da erschrak er: Wie sollte er denn leben ohne seine Eselshaut im hellen Tageslicht…? Voll Angst und Trauer sprach er: “Nun muß ich sehen, daß ich entfliehe“. Wie er aber hinaustrat, stand der König da: “Mein lieber Sohn, wohin so eilig? Bleib nur hier, du bist ein schöner Mann und sollst nicht von mir. Ich gebe dir mein Reich, zur Hälfte schon jetzt, und nach meinem Tode bekommst du es ganz und sollst dann König sein.“ — “So wünsche ich, daß der gute Anfang auch ein gutes Ende nehme”, sprach der Jüngling, “und ich bleibe bei euch“. Da gab der Alte ihm das halbe Reich und, als er nach einem Jahre starb, hatte der Junge das ganze. Und nach seines eigenen Vaters Tode erbte er noch ein Königreich dazu. Da war ihm dann die Wehmut nach der Eselshaut vergangen, und er lebte in aller Herrlichkeit. Und wenn die Herrlichkeit inzwischen nicht entschwunden ist, geht es wohl heute noch so.
DIE LIEDER VOM ESELEIN
Texte von Hubert Bollig
Musik von Edmund Pracht
Wiegenlied
Hupfauf
Eseleins Lautenstunde
Eseleins Wanderlied
Eselein singt bei Hofe
Tanzlied
Hochzeitslied
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